Covid Erkrankung, schweres PostCovid Syndrom und TCM – ein Erfahrungsbericht - TCM Wissen & Lehre
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Covid Erkrankung, schweres PostCovid Syndrom und TCM – ein Erfahrungsbericht

Covid Erkrankung, schweres PostCovid Syndrom und TCM – ein Erfahrungsbericht

In den letzten Wochen erreichen uns immer häufiger Erfahrungsberichte von Patientinnen und Patienten, die eine Covid-Erkrankung durchlaufen haben und hierbei mit Hilfe der TCM begleitet wurden. Heute berichtet uns Carsten S. von seiner Covid Erkrankung mit schwerem Post-Covid Syndrom:

„Im Folgenden möchte ich, ein 51-jähriger, engagierter Lehrer, der sich an einem Münchner Gymnasium Ende November 2020 mit SARS-CoViD 2 infizierte und der in dritten Phase der Krankheit schwer getroffen wurde meine Erfahrungen mit der TCM schildern.

 Ich tue dies aufgrund der persönlichen Erfahrung, dass es – entgegen der anderslautenden Meinung, „man könne nichts gegen diese Erkrankung tun“ , eben doch Mittel und Wege gibt, Menschen, die in Folge einer SARS- CoViD 2 Infektion langfristig schwer erkrankt sind, erheblich zu helfen.

Die erste Phase könnte man im Rückblick als „mittelschweren Verlauf“ bezeichnen, der sich über gut drei Wochen beginnend Anfang Dezember 2020 mit mehrtägigem Fieber (über 40 Grad), massiven Kopf- und Gliederschmerzen, Atemnot (nur kurzzeitig) in Wellen bis zum Jahresende 2020 hinzog. 

Das Besondere an diesen ersten zwei Phasen, die durch eine „Entspannung“ von knapp einer Woche unterbrochen war, dass sich die Symptome willkürlich durch den ganzen Körper zogen und es gegen keines dieser Symptome eine Linderung gab.

 Zum Jahresende 2020 schien alles überstanden und ein Wiedereinstieg in den Beruf sehr zeitnah möglich.

Wie aus dem Nichts begannen exakt 30 Tage nach dem Auftreten erster Symptome am 6 Dezember plötzlich spontan Wortfindungsstörungen und ein Stottern, das an einen hängengebliebenen Plattenspieler erinnerte und eine massive Schwäche.

 An den folgenden Tagen verschlimmerten sich die Sprachstörungen und das Allgemeinbefinden, so dass ich einen Neurologen, einen Pneumologen und eine Kardiologin aufsuchte, die ein MRT des Kopfes, ein EEG, einen Herzultraschall und ein Röntgenbild des Thorax veranlassten – alle unauffällig – ein Schlaganfall konnte ausgeschlossen werden. Verordnet wurde mir von dem ziemlich ahnungslosen Neurologen, eine „Sprachtherapie mit diagnostischer Begleitung“.

An  den folgenden Tagen verschlimmerte sich die Atemnot (Sättigung über mehrere Stunden zwischen 85 und 88%), es kamen massive Gangstörungen hinzu die an Polyneuropathie / Parkinson erinnerte (mein Vater war vor einigen Jahren an Parkinson erkrankt, insofern war mir die ganze Dimension bekannt), die Reichweite des Gehens  unter Zuhilfenahme von Walking Stöcken betrug von nun an über Wochen 50 – 100m in Zeitlupe.

 Mein umsichtiger Hausarzt verordnete mir einen Sauerstoffkonzentrator, der ca. 2 Stunden täglich über die nächsten Wochen zu Einsatz kam. Die Sprachstörung war mittlerweile so schlimm, dass ich keine zusammenhängenden Äußerungen mehr tätigen konnte, aber die Lippen noch adäquat bewegen konnte. 

Die Stottertherapie der sehr umsichtigen und Reha-erfahrenen Logopädin begann mit dem Erlenen von Stotterstrategien und dem Versuch, Ursachen / Analogien zu anderen, bekannten Symptomlagen zu finden. Vieles erinnerte ihrer Aussage nach an das Stottern von Aphasiepatienten.

 Nach einigen Wochen gelang es wenige, seltsam klingende Sätze zu sprechen, jede normale Kommunikation erforderte die Hilfe meiner Frau. Von Beginn an habe ich nach Abstimmung mit meinem Hausarzt, der Logopädin und einer Physiotherapeutin ein Rehaprogramm gestartet bestehend aus Qigong (Atmung und Vernetzung der Hirnhälften), Crosstrainer (Bewegen der Beine mit Hilfe der Arme -> evt. Nerven restituieren), Sprachtherapie und immer wieder der Versuch, mit Hilfe von Stöcken mich zu Fuß zu bewegen.

Eine Kontaktaufnahme mit der Privatambulanz Neurologie einer großen Münchner Klinik führte zu dem Ergebnis, das man kein Interesse hatte, mich zu untersuchen, da meine Befunde (MRT, Blutbild, EEG, Röntgen Thorax, Herzultraschall) ja in Ordnung seine und daher „fokalneurologisch“ wohl alles in Ordnung sei. Meine Symptome seien diffus, man könne mir nicht helfen, es gäbe keine Kapazität. Mein Vorschlag, analog zu einem von mir gefundener Medical Case mit vergleichbarer Symptomatik aus Belgien, der mit hochdosiertem Kortison und anschließend i.V. Immunglobulin erfolgreich behandelt worden war, wurde als zu riskant abgelehnt. Die Leistungsfähigkeit auf dem Crosstrainer betrug Ende Januar 5 Minuten bei Stufe 1, das Treppensteigen im Haus, war eine Höchstleistung mit Pausen (Im November war ich fit trainiert – MTB + Crosstrainer 60 Minuten Intervalltraining bis Stufe 9 ohne Problem).

Vor diesem Hintergrund entschied ich mich am 24. März 2021, dank des Mutes meines Hausarztes zu einem Versuch einer ambulanten Kortisontherapie mit 100mg Cortison, um zu sehen, ob eine Reaktion erfolgen würde, nachdem jetzt auch noch spontanes Herzrasen und beklemmende Enge im Brustkorb (wie eine Riesige Kralle / ein Elefantentritt) hinzugekommen waren. Der Erfolg kam sofort an Tag zwei wurde der Gang runder, das Abrollen möglich, der Glottisverschluss weniger drastisch und es trat ein starkerr Energieschub ein. Allerdings stellten sich schnell die Kortisontypischen Nebenwirkungen ebenso ein. Mit der Schrittweisen Reduzierung der Dosis Kortison kamen auch die Symptome zurück, begleitet von Herzrasen und spontanem Bluthochdruck, am Ostersonntag (4. April 2021) und 30 mg Kortison war ich wieder „zurück auf Null“, inkl. Gang- und Sprachstörung.

Die Wende trat erst durch einen Termin in der TCM-Praxis  Prof.Hempen & Kollegen ein, der mir durch eine Freundin und Kollegin ermöglich worden war.

 Am 29 April 2021 bewältigte ich mit Hilfe meiner Frau frühmorgens mühsam die 100m vom geparkten Auto bis zur Praxis Hempen in Zeitlupentempo. Meine Frau musste Prof. Hempen die Lage erklären, da ich nicht im Stande war Sätze zusammenhängend zu äußern, sondern nur einzelne Aspekte stammeln / stottern konnte. Mir wurde berichtet,  dass die TCM bereits seit 2005 Erfahrungen mit der Behandlung der Symptome verursacht durch SARS / Coronaviren hat. 

Anschließend wurde ich mit der Akupunktur  und  manueller Therapie behandelt

Bereits diese Behandlung führte zu der Situation, dass ich mit deutlich verbessertem Gang die Praxis verlassen konnte. Im Verlauf des Tages trat der exakt gleiche Effekt ein, wie unter 100mg Kortison und ich bekam einen nicht – nachvollziehbaren Energieschub, der über mehrere Tage hinweg anhielt. Zudem nahm ich täglich dreimal ein Dekokt sowie chinesische Arzneien in Tabletten-Form.

(In erster Linie wurden eingesetzt :

(„Epidemisches klärende Kapsel mit Forsythiae fructus und Lonicerae flos“ (Lianhua qingwen jiaonang)

 und

„Den Funktionskreis Lunge  kühlendes und klärendes Dekokt“ (Qingfei paidu tang 清肺排毒汤)

sowie weitere chinesische Phytotherapeutika )

. Binnen weniger Tage stieg die Belastungs- und Leistungsfähigkeit. War zuvor der Alltag ausschließlich dominiert von der Reha und den Pausen dazwischen, waren jetzt erste kleine Aufgaben möglich 

Leitungssteigerung :

  • Crosstrainer ab  2. Mai. 35 Minuten Stufe 3, und  4. und 5.
  • Zahnarztbesuch ohne Begleitung,
  • 7. Mai  Crosstrainer 45 Minuten Intervall bis Stufe 5,
  • Gehstrecke Ende Mai: 4,5 Km mit Walking Stöcken
  • mit Pace 12,3 Min / Km. 

Erste Ausfahrten mit dem zwangsweise erworbenen Eike (14. 5. 70 Minuten 25 km bei 120 Puls). Die Sprachblockaden reduzierten sich zunehmend, das Sprechen mit Hilfe der Erworbenen Stotterstrategien zwar anstrengend aber bereits für 20 Minuten möglich).

 Es folgten in 14-tägigem Abstand weitere Behandlungen in der Praxis  Hempen und die Einnahme verschiedener  chinesischer Phytothrapeutika.

Die  Beweglichkeit, Sprechfertigkeit und Energie steigt seitdem exponentiell

Seit dem 19. Juli ist das E-Bike wieder durch das MTB ersetzt… 44km um den Ammersee sind ohne Problem zu diesem Zeitpunkt möglich. Ein kleiner Rückschlag war ein massiver Infekt mit 3 Tagen 4o Fieber Anfang Juli, der aber binnen weniger Tage „im Griff“ war.

Aktuell (Mitte August 2021) ist die Kommunikation flüssig, die Sprachtherapie auf 1 / Woche reduziert, das tägliche mindestens 60-minütige Konditionstraining zeigt weiter Erfolge und ein langsamer Einstieg in den Beruf zum 14 September 2021 geplant.

Dies war bis zur Behandlung mit der TCM undenkbar.

 Wenige Tage nach Behandlungsbeginn mit der TCM eröffnete sich ein Weg in ein normales Leben, der zuvor unvorstellbar blieb. Mit weiterhin intensiver Trainingsdisziplin und Behandlung in der TCM-Praxis bin ich zuversichtlich, das „Vorinfektionsniveau“in Bälde wieder erreichen zu können. 

Vor diesem Hintergrund erscheint die Aussage,“ man könne gegen diese Post CoViD Symptomatik nichts tun“, oder Betroffene in die psychosomatische Ecke zu stecken mehr als zynisch.

Carsten S.